Im Gestalten drückt ein Kind sich aus. So, wie wir in dem, was ein Kind sagt, erkennen können, was schon alles in seinem Bewusstsein vorhanden und was ihm wichtig ist, können wir in seinen Bildern sehen, was es von der Welt weiß und wie es sie erkennt.

Kinder zeichnen nicht, was sie sehen, sondern was sie wahrnehmen; das können auch Gerüche, Vorlieben, Gefühle oder Bedeutungen sein. So kann sich ein Kind mit sechs Beinen malen, auch wenn es genau weiß, dass es nur zwei Beine hat, um zu zeigen, dass es ganz besonders schnell rennen kann.

Kurz: In den Malereien und Zeichnungen der Kinder kommen ihre inneren Bilder nach außen. Wir wollen diesen Prozess auf spielerische Weise unterstützen; nicht nur, indem wir Mal-, Bastel- und Gestaltungstechniken anbieten und den Umgang mit verschiedenen Materialien zeigen und erklären. Sondern auch, indem wir eigene Ideen der Kinder fördern, indem wir helfen, das kreative Potential eines jeden von ihnen zu entdecken und auszubauen, und indem wir versuchen, die bewusste Freude an der kreativen Betätigung zu wecken.

Dabei schulen wir ihr Grundverständnis von Farben und Formen, trainieren die Feinmotorik (wie Stifthaltung, Umgang mit Pinsel, Kleber und Schere) und fördern ihre Konzentration und Ausdauer. Und wir möchten ihnen gern ein gewisses Kunstverständnis vermitteln. Passend zu unseren aktuellen Projektthemen (oder auch einfach zu Themen, die die Kinder gerade interessieren) gehen wir viel in Museen und Ausstellungen und besuchen die verschiedensten Veranstaltungen, wo es etwas zu bestaunen und zu erleben gibt (zum Beispiel Pinakotheken, Glyptothek oder Lembachhaus).